Mein Sohn, also mit dem
Ei des Columbus verhält es sich so: Nachdem Columbus Amerika
entdeckt hatte, kehrte er nach Spanien zurück und traf sich mit
Freunden und Bekannten in einer Kneipe, denn man hatte ja was zu feiern.
Zu vorgerückter Stunde, wie
man so sagt, man hatte also schon einigen Wein getrunken und war locker
und lustig geworden, sagte einer der Freunde, dass die Entdeckung
Amerikas gar nicht so außergewöhnlich gewesen sei, jeder
einigermaßen gute Seefahrer hätte das auch gekonnt, nicht
nur Columbus. Es wurde still, denn alle am Tisch und sogar die Kellner
sahen zu Columbus hin, ob er sich etwa provoziert fühle und wie
er reagieren würde. Columbus ließ sich aus der Küche
ein rohes Ei bringen. Er forderte jeden der Freunde auf, das Ei mit
seiner Spitze auf den Tisch hinzustellen, aber so, dass es nicht umfällt.
Alle probierten es, aber es war eigentlich von vorneherein klar, dass
das einfach nicht geht.
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Einer der Freunde sagte schließlich:
»Realistisch betrachtet, ist das vollkommen unmöglich!«
Nun nahm Columbus das Ei, schaute es sich sehr genau an, wog es in seinen
beiden Händen, murmelte einige unverständliche Worte, um dem
Ganzen eine feierliche Stimmung zu geben, und schlug es dann mit seiner
Spitze ganz vorsichtig gegen den Tisch, so dass es eine kleine Delle
bekam, jedoch ohne auszulaufen. Dadurch aber stand es nun fest mit seiner
Spitze auf dem Tisch und die schwierige Aufgabe war gelöst. Da
rief einer der Freunde, dass das so nicht ausgemacht gewesen wäre
und Columbus ziemlich unfair vorgegangen sei. »Gewiss mag das
etwas unfair gewesen sein«, erwiderte daraufhin Columbus, »aber
hätte ich mich immer ganz korrekt verhalten,
wüssten wir auch noch nichts von der Neuen Welt.« |